„65 Jahre Städtepartnerschaft mit der englischen Partnerstadt Rossendale und der belgischen Stadt Bocholt“ – 20.05.17
Bocholt (D), Bocholt (B) und Rossendale (GB) feiern Städtepartnerschaftsgeburtstag
„Ein guter Freund ist, wer deine Vergangenheit kennt, an deine Zukunft glaubt und dich so akzeptiert, wie du bist!“, mit diesem Zitat begrüßte Bürgermeister Peter Nebelo die offiziellen Delegationen aus der gleichnamigen Partnerstadt in Belgien und aus Rossendale in Großbritannien beim städtischen Empfang am 19. Mai 2017. Die belgischen und englischen Gäste kamen vom 18.-22. Mai 2017 nach Bocholt, um hier den 65-jährigen Geburtstag der Städtepartnerschaft mit Bocholt zu feiern.
In Rossendale wird im Rahmen des Besuches der Deutsch-Britischen Gesellschaft Bocholt e.V. in den Herbstferien an diesen besonderen Geburtstag erinnert. Das 65-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Belgisch-Bocholt wird am 9. und 10. Dezember 2017 in der belgischen Partnerstadt gefeiert.
Keine Änderung nach Brexit
Unter Leitung des neugewählten Bürgermeisters von Rossendale, Colin Crawforth, war eine vierköpfige Abordnung aus der englischen Partnerstadt in Bocholt. Crawforth wurde erst am 11. Mai 2017 in dieses Amt gewählt. Bürgermeister Nebelo gratulierte seinem englischen Amtskollegen und überreichte einen Bocholter Bildband. Der Rossendaler Bürgermeister versicherte bei seinem Besuch in Bocholt, dass sich die Beziehung zwischen beiden Städten durch den Brexit nicht verändern wird. Der Vorsitzende des Ausschusses für Städtepartnerschaften der Stadt Bocholt, Reiner Bones, und die Ausschussmitglieder bekräftigten das für die Stadt Bocholt genauso. Die belgischen Gäste kamen mit sechs Personen, um den runden Partnerschaftsgeburtstag zu feiern. Diese Delegation wurde von Bürgermeister Stijn van Baelen geleitet.
Ideen für die Städtepartnerschaft
Am 19. Mai 2017 fand gemeinsam mit den Delegationen eine Sitzung des Ausschusses für Städtepartnerschaften statt. Hier sammelten die Politiker und Vereinsvertreter eifrig Ideen, wie man die Bürger auch künftig für die Städtepartnerschaft begeistern kann. So trainiert z. B. die britische Mountain-Bike Olympia-Mannschaft in einem Steinbruch, unweit des Rossendaler Rathauses. „Hier finden Sportler ein ideales Gelände, und wir laden gerne auch Bocholter ein, dort zu fahren.“, sagte der Rossendaler Stadtdirektor Stuart Sugarman. Straßenzirkus, Radrennen und auch Radtouren zwischen den Partnerstädten oder kulturelle Austausche wurden ebenfalls besprochen. Eine sportliche Idee wird bereits am kommenden Wochenende realisiert: Einige Bocholter fahren zum Meisterschaftsspiel der Handballmannschaft in die belgische Partnerstadt. Gewinnt die dortige Mannschaft, so ist Belgisch-Bocholt zum dritten Mal in Folge belgischer Meister.
Programm rund ums Fahrrad und die Mobilität
Inhaltlich beschäftigten sich die Gäste und die politischen Vertreter nicht nur mit neuen Ideen zur Städtepartnerschaftsarbeit, sondern stellten die Stadt Bocholt als NRW-Klimakommune vor. Schwerpunkt bei diesem Thema spielte das Fahrrad und die Mobilität. Karolina Kowalik vom Umweltreferat der Stadt Bocholt führte in den theoretischen Teil rund ums Fahrrad ein. Wie und wo baut man Fahrradwege, wie motiviert man die Bürger, aufs Rad zu steigen, wie verbindet man das Fahrrad mit anderen Verkehrsmitteln? Nach dem Vortrag erhielten die Gäste die Möglichkeit, selbst per „Fietse“ Bocholts Fahrradwegenetz zu erkunden. Ein Besuch in „Biketown Rose“ war Höhepunkt dieser Radtour. Ergänzend zum Thema Fahrrad stellte Berthold Klein-Schmeink, Geschäftsführer der EWIBO, das Mobilitätskonzept der Stadt Bocholt vor. Auch die beiden Städte Belgisch-Bocholt und Rossendale präsentierten ihre Konzepte. „Ich sehe einige interessante Anknüpfungspunkte“, so Klein-Schmeink, „z.B. bei dem erfolgreichen Betreiben einer städtischen Buslinie in Rossendale oder der Verengung von Fahrbahnen in Belgisch-Bocholt.“
Deutsch-Britische Gesellschaft Bocholt feiert
Zu den Klängen von „Lizzys Cocktail“, einer irischen Folkband aus Rees, feierten die Delegationen, politischen Vertreter und Mitglieder der Deutsch-Britischen Gesellschaft Bocholt e.V. (DBG) am Samstagabend in der Gaststätte „Zur Glocke“. Praktischerweise wurde nicht nur mit Rossendale der 65-jährige Geburtstag der Städtepartnerschaft, sondern auch mit Belgisch-Bocholt gefeiert. Der DBG-Vorsitzende Karl Gerd Geßner ging kurz auf die Gründung der Städtepartnerschaft ein: Vor 65 Jahren fand die erste Jugendbegegnung zwischen Bocholt und Rawtenstall, einem heutigen Ortsteil von Rossendale, statt. Der Gedanke um Frieden und Versöhnung war damals ausschlaggebend, die Kontakte mit Rossendale zu fördern und zu pflegen. Seit 35 Jahren liegt diese Aufgabe insbesondere bei den „Friends of Bocholt“ in Rossendale und der Deutsch-Britischen Gesellschaft Bocholt. Viele weitere Vereine in den drei Kommunen halten die Fahne der Städtepartnerschaften hoch, waren sich die Anwesenden bei diesem Fest einig. Am Sonntag rundete ein Festhochamt in der St. Georg-Kirche mit dem Projektchor Bocholt-Aurillac unter Leitung von Siegfried Baumann sowie dem Solisten Klaus Thewes (Orgel) und einem Streichensemble unter Leitung von Priska Strümpfel, das Partnerschaftswochenende ab.
Text: Petra Taubach
Impressionen zum Wochenende finden Sie hier:
www.bocholt.de