22. April 2023, Ornithologische Radtour durch die Dingdener Heide

Pünktlich um 14 Uhr machten sich die fast zwanzig Teilnehmer auf den Weg. Verstärkt durch einen Holländer und einen in
Liverpool geborenen Briten war es eine tolle, internationale Gruppe. Der Ornithologe Heinz Schäpers führte versiert und kenntnisreich die Tour an. Er ließ auch geologische und
geschichtliche Aspekte mit einfließen.

So standen wir sehr schnell am Ende der Möllenstegge auf dem Ur-Ufer-Kamm des Rheins, der sich vor vielen Hunderttausend Jahren bis hierher ausgebreitet hatte. Mit der Sicht in Richtung Dingdener Str./ Lankern konnten wir uns diese Zeit wohl vorstellen.

Heinz Schäpers erklärte auch verschiedene Namensgebungen. So gehen der Konstantinforst, der Leopoldskamp und Florentinskamp auf die Namen der Söhne der Familie des Fürsten zu Salm-Salm zurück.

Bald war die erste Aussichtskanzel erreicht. Die mitgebrachten Ferngläser kamen jetzt zum Einsatz. Es war gut zu erkennen, wie ein Storch auf das in der Nähe stehende Nest flog, um seine brütende Gefährtin mit „Ausgewürgtem“ zu versorgen und zu stärken. Unten in den feuchten Wiesen, durchsetzt mit kleinen Tümpeln, tummelten sich weiße Schwäne und viele unterschiedliche Enten und Gänse.

An der zweiten Kanzel (Straße „Zum Venn“) gab es von Maria Andiel mitgebrachten  Kaffee und von Monika Becker selbst gebackene Muffins. Für alle war das eine „schmackhafte Überraschung“.

Auch hier auf der Aussichtskanzel gaben sich die Teilnehmer gegenseitig Hinweise, wo diese Störche, Krickenten, Kiebitze, Rostgänse, Austernfischer und andere „Piepmätze“ gesehen hatten. Nur die Brachvögel ließen sich nicht blicken.

Aber dann waren sie da, in der Kurve oben „Zum Venn“. Der Gesang war laut zu hören und bewundert wurden vor allem die langen Schnäbel. Wir lernten, dass die Weibchen der Brachvögel die längeren Schnäbel haben.

Auf dem Rückweg über „Raßingsvenn“ (Straße parallel zu „Zum Venn“) kamen noch einmal mehrere Störche auf den dortigen Wiesen zusammen. Auf der anderen Seite auf einer langgestreckten Wiese betreute ein Schäfer eine große „Mutterherde“ mit vielen, vielen Lämmern. Daniel, „unser Brite im Trupp“, kommentierte erstaunt: „So viele Lämmer habe ich auf einmal noch nie gesehen“!

Hatte der Regen sich auch lange zurückgehalten, hier auf dem „Raßingsvenn“ holte er uns langsam ein. Doch uns „Azubis in Ornithologie“ konnte ein Schauer nicht erschüttern. Natur ist Natur … der Regen gehört dazu.

Bei der Verabschiedung an der Schule in Biemenhorst waren wir uns einig: Es war ein erlebnisreicher Nachmittag, der auch wiederholt werden kann.

Bericht: Karl Gerd Geßner